Semester

Abschlüsse

News

Milena Albiez und Britta Wagemann

 

PLAKATMASCHINE.DE

 

Wo Mensch auf Maschine trifft, entstehen neue Arbeitsstrukturen, die Frage nach der Ersetzbarkeit der menschlichen Arbeitskraft, aber auch visionäre Zukunftstheorien. Ein Experiment zur Demokratisierung des Designs; die Plakatmaschine – ein Online-Plakatgenerator.

 

Unter Plakatmaschine.de kann der User in wenigen Minuten aus verschiedene Bestelloptionen eines Online-Formulars wählen und weitere Angaben hinterlegen. Außerdem kann der User zur Optimierung des Generierungsvorgangs, Schlagwörter (#Hashtags) oder Farbwerte angeben. Die Plakatmaschine beginnt anschließend mit dem Gestaltungsprozess – eine Verkettung vieler Prozesse, bestehend aus komplexen Algorythmus-Systemen. Zugrunde liegt ein Neuronales Netzwerk welches künstliche Informationsverarbeitungskomponenten verknüpft. Dem Nutzer wird nach Beendigung des Arbeitsprozesses ein druckfertiges PDF zugesandt. Der Auftraggeber bezahlt nicht im einen bestimmten Geldbetrag, sondern teilt seine Wertschätzung mit einem Facebook-Post, Tweet oder einer selbstgewählten Spende mit.

 

Das Projekt wurde auf unterschiedlichen Design-Blogs, wie z. B. Slanted erwähnt und bekam große Aufmerksamkeit. In der Beta-Phase hat die Maschine in einem Monat 5632 Plakate gestaltet. Der größte Teil der User waren Studierende und ArbeiterInnen aus dem Designbereich, die testen wollten, welche Kompetenzen die künstliche Konkurrenz zu bieten hat. @DonnieOsullivan twitterte :“ @plakatmaschine Ihr habt mir hands down das vielleicht hässlichste Plakat der Welt erschaffen. Auch ne Leistung!“. Katja Iva kommentierte ihr Plakat wie folgt: „Geiles Plakat! :) hätte ich ehrlich gesagt nicht gedacht. sehr cool. bin begeistert“. Neben Kommentaren zur Gestaltung blieben kritische Stimmen über Konzept des Projekts überraschenderweise aus. Es scheint, dass GestalterInnen die Möglichkeiten automatisierter Arbeitsleistung in ihren eigenen Arbeitsstrukturen nutzen und nicht mehr als 'Bedrohung' wahrnehmen.

 

Die Poster der Plakatmaschine:

https://vimeo.com/172555716

 

NOT A THING

Eine Publikation über Arbeit, Design und Zukunft

 

Während des Experiments der Plakatmaschine stellten sich uns erneut viele Fragen:

Wie muss sich Design neu positionieren und erweitern? Ist die Unterscheidung zwischen Mensch und Maschine belanglos? Muss das Wort Kreativität unter dem Gesichtspunkt der Digitalisierung und Computerisierung neu definiert werden? Wie wollen wir als DesignerInnen arbeiten? The next big thing is not a thing. Aber was ist es dann?

 

In der Publikation mit Beiträgen von GestalterInnen und TheoretikerInnen haben wir ein Forschungsfeld abgesteckt, um Anregungen zu schaffen und diverse Themen, Bedeutungen und Begrifflichkeiten in einem größeren Rahmen zu diskutieren, ohne voreilig ultimative Antworten geben zu wollen. Auf Fragen folgen noch mehr Fragen, Standpunkte und Gespräche. Es entstehen Ideen und Visionen aus Skepsis und Neugierde. Fest steht; die Diskussion um die Zukunft des Designs kommt zu kurz! Wir fordern Raum und Zeit für Dialog und Forschung. Los, raus aus der Blase, rein in die Mitte des Konsens! Design ist Gestaltung, Übersetzung, Kommunikation und Vermittlung. Gesellschaftliche Relevanz und Anerkennung kann nur durch produktive Kommunikation geschehen.

 

Weitere Infos und das E-Book zum Download gibt es unter:

www.notathing.de

 

 

www.milenaalbiez.de

www.brittakawa.de

 

Gabriele Franziska Götz